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31.10.1917 | Geburt in Wesenberg (Mecklenburg). Er war das einzige Kind seines Vaters Richard Wilhelm August Musculus (geb. am 2.11.1892 in Berlin) und seiner Mutter Frida Luise Karoline (geb. am 27.11.1893 in Wesenberg, Geburtsname Bruhne).
Heinz Musculus erzählte gern von seinen Vorfahren, verschiedenen Predigern und Reformatoren namens Meusel und Musculus.
Hierzu zählen (vermutl. u.a.):
Andreas Musculus , eigentl. Meusel, deutscher Reformator, geb. am 1514 in Schneeberg (Sachsen), gest. am 29.9. 1581 in Frankfurt/Oder (Universität „Viadrina“ über Andreas Musculus ). Andreas Musculus gehörte 1576 zu den Verfassern des „Bergischen Buchs“ („Maulbronnformeln“), das zusammen mit dem „Torgischen Buch“ die Grundlage für die 1577 entstandene „Konkordienformel “ bildete, die ihrerseits einen Grundstein für die Lutherische Konfessionalisierung legte.
Fraglich: Wolfgang Musculus (Berufungen nach Bern und Augsburg ), eigentl. Müslin, geb. am 8.9.1497 in Dieuze, gest. 30.8.1563 in Bern. |
26.12.1917 | Taufe in weihnachtlichen Tagen auf die Namen Heinz Wilhelm Richard. |
1923 | Umzug der Familie nach Berlin und Einschulung. |
1930 | Erste [nachgewiesene] Zeichnungen. |
Vor 1935 | Besuch der Graphischen Fachschule Berlin Andrasstraße. |
1935 | „Höhere Reichswerbeschule“ in Berlin am Wittenbergplatz. Hier Erwerb des Anschlussdiploms für Ausstellungs- und Messebaubau. |
1939-1945 | Soldat in der deutschen „Wehrmacht“. Während des Krieges u.a. in Prag als Motorradfahrer für General Hans-Jürgen von Аrnіm und später bei den deutschen Besatzungstruppen in Dänemark. |
1945 | Kurier in Westdeutschland für die USA. Anschließend Rückkehr nach Berlin. |
Ab 1945 | Beginn der Arbeit als Karikaturist in Berlin. |
1946 | Zwei Karikaturen im Kinderbuch „Frischer Wind“ (4. Auflage, April 1946) und eine Illustration in der Zeitschrift „Junge Welt“ (am 10.11.1946). |
Ab 1946 | Karikaturen in der „BZ am Mittag“, im „Nachtexpress“, im „Eulenspiegel“, in der [Ost-]„Berliner Zeitung“, der [Ost-]„Berliner Illustrierte“, der „Jungen Welt“, in der „FDGB“-Publikation „Die Arbeit“, „Palette Ausbau“ (VEB Ausbau), „Journal Museen der V.V.B. Chemie“ und vermutlich weiteren Zeitungen und Zeitschriften der „DDR“. |
1946-1952 | Karikaturen im „Neuen Deutschland“. |
1947-1951 | Karikaturen in der Ost-Berliner „Berliner Zeitung“, z.B. am 26.7.1947, 10.1.1951 und 8.9.1951. |
1948 | Gründung des „Verbandes Bildender Künstler Deutschlands“ (VBK) zusammen mit drei weiteren Kollegen. |
1948 | Tier-Illustrationen der Geschichte „Wie der Igel den Weltfrieden rettete“ im Kinderbuch „Stachelwanst“ (4. Auflage, Verlag „Freund der Jugend“ Berlin und Glienicke 1948) mit sieben Tierzeichnungen. |
1950-1951 | Karikaturen im „Bauernecho“, in der Zeitschrift „Der freie Bauer“, in der „BZ am Abend“, in der „FDGB“-Tageszeitung „Tribüne“ und der „Neuen Berliner Illustrierten“ („NBI“). |
1950-1965 (?) | Trickfilme. Näheres hierzu ist derzeit noch unbekannt. |
1952-1953 | Differenzen mit „kommunistischen“ Funktionären; danach keine weiteren Publikationen bis 1954 und überhaupt keine Publikationen mehr in aktuellen Tageszeitungen wie „BZ am Mittag“ und „Nachtexpress“. |
Zweites Halbjahr 1953 | Umzug in eine Wohnung in der 7. Etage des neuerrichteten Hauses Stalinallee 4 (Baubezeichnung: „Block G Süd“), heute Frankfurter Allee 4 (Bildansichten mit Kennzeichnungen ). Hier standen Heinz Musculus neben seiner rückwärtigen Wohnung ein zur Straßenseite (Nordseite) ausgerichtetes Zeichenatelier und bis ca. 1967 ein zusätzliches Trickfilmatelier zur Verfügung. Beide Ateliers hatten Fenster zur Stalinallee (Frankfurter Allee) und zur Dachterrasse des Hauses. |
1954, 1955 | Politische Karikaturen in der Zeitschrift „Sport und Technik“ (Hg. „Gesellschaft für Sport und Technik“) |
1954-1959 | Karikaturen in der Zeitschrift „Elternhaus und Schule“. |
1954-1959 | Karikaturen in der Zeitschrift „Junge Welt“. |
1955 | Illustration des Buches „Präriewölfe und Schwarzfüße“, Kinderbuchverlag Berlin, Reihe „Bunte Bären-Bücher“, Band 1, 1955). |
1955-1957 | Politische („Lieschen und der Stupo Schnüffelnase“, 1955-1956) und weitere Karikaturen wie z.B. die Zukunftsphantasie „Messe-Abenteuer 1999“ von 1957 (Bildansicht ) in der Zeitschrift „Schulpost“ (Hg. „Gesellschaft für Sport und Technik“ GST). |
1955-1958 | Karikaturen in der Zeitschrift „Wochenpost“ (z.B. im Heft 18/1958). |
12/1956 - 08/1957 | Farbige Titelbilder und farbige Cartoon-Geschichte („Abenteuerliches von Schnalle und Keule“) in monatlicher Folge in der Jugendzeitschrift „Robinson“ |
1956-1960 | Karikaturen in der Jugendzeitschrift „Atze“ (z.B. Januar 1960 ein ganzseitiges, farbiges Bilderrätsel), in der „Deutschen Lehrerzeitung“, der „Sportrevue“, der Zeitschrift „Der Rundfunk / Unser Rundfunk“ sowie in der Jugendzeitschrift „Robinson“ (drei farbige Titelbilder und die monatliche, farbige Cartoon-Geschichtenfolge „Abenteuerliches von Schnalle und Keule“). |
12/1956 - 1960 | Farbige Titelbilder und farbige Cartoons in der monatlich erscheinenden Jugendzeitschrift „Fröhlich sein und singen“ („Frösi“) „Frösi“: Einige Titelbilder und sonstige Zeichnungen von Heinz Musculus |
1957-1961 | Schnellzeichner der DFF-Fernsehreihe „Sport und Musik“. |
1958-1959 | Illustration der drei Kinderbücher „Bärenjagd in Tulpenau“ (1958), „Die Jungen aus der Grützebartstraße“ (1958) und „Von Wilddieben, Butterkremtorten und unruhigen Geistern“ (1957 oder 1959); Titelbilder farbig, Buchinhalt schwarz-weiß. Diese drei Bücher erschienen im „Kinderbuchverlag Berlin“ im Rahmen der Kinderbuchreihe „Bunte Bären-Bücher“. |
03/1959 | Illustration in der Monatszeitschrift „Welt und Bild“. |
11/1959 - 06/1960 | Illustrationen für die Comic-Reihe „Latsch und Bommel“ (8 Folgen) in der monatlich erscheinenden Kinderzeitschrift „Rakete“. |
01/1960 - 12/1960 | Alle Titelseiten der Monatszeitschrift „Wort und Bild“ (farbig). |
1960 | Illustration des Kinderbuchs „Der große Schlager“; Titelbild farbig (Bildansicht ), Buchinhalt schwarz-weiß. Dieses Buch erschienen im Rahmen der Kinderbuchreihe „Robinsons billige Bücher“. |
1960 | Plakat von Heinz Musculus und Artur Grimmer mit der politisch motivierten Losung „Plane mit - Arbeite mit - Regiere mit!“ (Bildansicht ). |
Zwischen 1960 und 1962 | Auszeichnung für „Das beste Kinderbuch des Jahres“. |
1961 | Illustration des Kinderbuchs „Von Schlingen, Pfannkuchen und jungen Hunden“; Titelbild farbig, Buchinhalt schwarz-weiß, Kinderbuchverlag Berlin, 1961. |
1961-1965 | Mitarbeit in der Karikaturisten-Gruppe „Die 5“, ein von der ostdeutschen „Einheitsgewerkschaft FDGB“ initiierter Zusammenschluss der fünf Karikaturisten Artur Grimmer, Heinz Musculus Henryk Berg, Herbert Böhnke und Herbert Reschke. Die Zeichnungen dieser Gruppe behandelten v.a. beruflich-betriebliche, sportliche alltägliche und politische Themen. Augenzwinkernd karikierte Heinz Musculus hier den Alltag der Menschen und veröffentlichte zwischen 1961 und 1965 ca. 50 aktuelle Karikaturen zu Beruf und Betrieb in Betriebs- und Kreiszeitungen. Die Zeichnungen im Rahmen der Gruppe „Die 5“ wurden allen Betriebs- und Kreiszeitungen zugänglich gemacht, die sich daraus nach Bedarf bedienen und veröffentlichen konnten. Oft geschah dies dann auch stark zeitversetzt, vermutlich auch bei der erst 1968 veröffentlichen Karikatur von Heinz Musculus in der Betriebszeitung „Neues Schaffen“ des LEW Henningsdorf. Signet der Gruppe „Die 5“ war eine Feder mit schwarzem Stiel und weißer „5“ darauf sowie dem Namenszug darunter. 1965 kündigte Heinz Musculus seine Zusammenarbeit in dieser Karikaturistengruppe auf, weil es Unstimmigkeiten gab und er nicht gezwungen werden wollte, politische Propaganda-Karikaturen zu zeichnen. |
15.09.1962 | Illustration in der Zeitschrift „Neues Schaffen“ (Betriebszeitung des LEW Henningsdorf). |
1962 | Medaille für „Ausgezeichnete künstlerische Leistungen“ vom „FDGB“ („DDR“-Gewerkschaftsbund „Freier Deutscher Gewerkschaftsbund“). |
29.10.1965 | Karikatur zu einem „Sportbeschluss“ in einer Bezirkszeitung von Straßberg. |
06.07.1967 | Heinz Musculus heiratet Genunea Dimitrovici. |
01.10.1968 | Illustration in der Betriebszeitung „Neues Schaffen“ (Betriebszeitung des LEW Henningsdorf). Letzte Veröffentlichung in der „DDR“. |
1975 | Umsiedlung nach Berlin (West). |
26.05.1976 | Erste Ausstellung im Westteil Berlins (Berlin-Frohnau). Direkt daran anschießend, auf dem Weg von der Galerie in ein Restaurant, Tod infolge einer Lungenembolie. |
Heinz Musculus schrieb 1975 im Zusammenhang mit seinem Ausreiseantrag aus der „DDR“ seinen Lebenslauf mit einigen seiner für ihn charakteristischen Formulierungen handschriftlich nieder: