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Es ist schon ein Weilchen her. Die Jäger und Sammler jagten und sammelten in den weiten Wäldern. Und abends, wenn alles getan war, vertrieben sie sich die Zeit mit Spruch, Tanz und Gesang. Als besondere Abwechslung aber galt es, sich selbst bei den Nachbarstämmen einzuladen, um dort schreiend und keulenschwingend Ansprüche auf Grundstücke und Frauen geltend zu machen.
Eines Tages verrenkte sich ein x-beliebiger Sammler beim Blaubeerenpflücken den rechten Arm. 'Wenn man sich', sinnierte er, 'beim Blaubeerenpfücken den rechten Arm verrenkt, so müsste dies eigentlich auch beim Heidelbeerenpflücken passieren können.'
Dies war die erste wissenschaftliche Schlussfolgerung.
Abends berichtete er seiner Sippschaft von dem Vorfall und von seinen Überlegungen. Alle waren von seinem Scharfsinn beeindruckt und erörterten das Thema bis tief in die Nacht. Schließlich brach man, angeregt und müde zugleich, auf - nicht ohne sich darauf verständigt zu haben, dass beschleunigte Materie Grundvoraussetzung jeder halbwegs respektablen Zerstörung sein müsse.
Das war die erste wissenschaftliche Tagung.
Im den folgenden Wochen bildeten sich verschiedene voneinander abweichende Meinungen heraus, und da weder Schrift noch Sprache bekannt waren, schlug man sich - schön wissenschaftlich - die Schädel ein.
Das war der erste Theorienstreit.
Fortan wurde jedwede Art wissenschaftlicher Betätigung hoch geachtet. Und bald schon zogen sich Autobahnen durch das Land, brutzelten die Fischstäbchen in der Pfanne, und die Wasserstoffbomben explodierten.
So war die Wissenschaft entstanden.
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