Genunea und Eberhard Musculus
Arthur Schopenhauer

Sag‘ mir, wie Du beißt
und ich sag‘ Dir, wer Du bist.
(E. Musculus)

Ein Text von 1988

Gebisse

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Recht viele ältere Damen haben ein Gebiss wie winzige Hündchen, schmal, beinahe spitz, mit fast weißen, kleinen Zähnchen, aus Hundesicht ein wenig lächerlich... - und interessanterweise sind es fast immer Katzenliebhaberinnen, die solche Hündchengebisse haben. Katzen scheinen eine eigentümliche Wirkung auf ein Gebiss zu haben, denn: Je mehr Katzen im Haus, desto schmaler und spitzer die Gebisse und desto heller die Zähne. Solche Damen tragen ihre Zeitung öfters im Mündchen nach Hause, was natürlich bei den dicken Wochenblättern oft zu Problemen führt. Außerdem klagen Zahnärzte häufig über die Probleme, die sie mit solchen Gebissen haben, und Schwiegersöhne klagen noch öfter und vehementer.

Hundeliebhaberinnen dagegen haben kein hundeähnliches Gebiss, wie man es eigentlich erwarten würde. sondern ein eher bärenähnliches; breit, phlegmatisch, angsterregend. Solche Bärengebisse entstehen wohl durch das ständige, laute und energische Kommandieren der Hunde, durch das kurze, aber betonte Bewegen des Mundes, die für eine wahrhaftig gute Durchblutung des Gaumens und Zahnfleisches sorgt.

Bei Vogelliebhaberinnen findet man die verschiedensten Gebissformen und Zahnfarben. Nichts Charakteristisches, nichts Typisches liegt in den Gebissen der Vogelliebhaberinnen... und niemand weiß, warum.


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