Genunea und Eberhard Musculus
Bild: Genunea Musculus

über Menschen und Tiere werde ich
Euch erzählen, die mir als
Persönlichkeiten begegnet sind...
Genunea Musculus

Episode aus dem Roman „Genunea. Czerno­witz liegt nicht nur in der Buko­wina“

Wintervorräte

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Um 1930, 1935... Immer im Sep­tember begann ein noch regeres Leben in der Franzens­gasse 56, denn das Ein­wecken und Ein­legen des Winter­vorrats wurden jetzt aktuell.

Aus einem be­nachbar­ten Dorf kamen Bauern und ver­kauf­ten Äpfel von mehreren kleinen, zwei­spännigen Leiter­wägen aus. Die Familie kaufte für den Winter 300 Kilo davon. Jeder Apfel musste in Seiden­papier ein­ge­hüllt werden, damit er bis zum Früh­jahr ge­nieß­bar sei. In zwei Keller­räumen waren dafür Regale bis zur Decke vor­berei­tet. Sauer­kraut- und Gurken­fässer, Kartoffel­säcke, Zwie­beln und Knoblauch­kränze befanden sich in einem weiteren Keller­raum. Eine Hand­voll Hüh­ner mit ihrem Hahn schlie­fen des Nachts in einem klei­neren Ställ­chen unter der Veranda, zusammen mit Poussi, dem intelli­genten Trut­hahn.

Tagsüber liefen die lieben Tiere in einem kleinen Vor­garten frei herum. Auf der Veranda weckte das Küchen­personal Dutzende Arten von Konfi­türen und Kom­pot­ten ein. Es roch also recht ge­mischt – un­gefähr so, wie beim guten Nach­barn Josef Zoref.

Auch Mariu­ca, Nunis ehe­malige Amme, be­suchte öfters noch die Familie und brachte aus ihrem Garten die saftig­sten Äpfel und Birnen, die sie in einem runden Korb auf ihrem Kopf trug. Ein Stoff­kranz unter dem Korb gewähr­leistete dessen Gleich­gewicht beim Gehen. Es sah lustig aus, wenn sie in ihrem langen Dirndl­kleid bar­fuß im schnellen Schritt an­tanzte. Nie fiel dabei ein Apfel aus dem Korb. Rondella hatte sich ihre kind­liche Liebe für ihre Pflege­mutter bewahrt und freute sich immer, wenn sie sie sah.

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